Freitag, 25. Oktober 2013

Erfahrungsbericht USA

Muskogee, Oklahoma. 
Als ich meine Gastfamilie bekam, wußte ich erstmal gar nicht wo dieser Ort denn überhaupt sein soll. Nach dem ich dann Wikipedia und Google dazu befragt hatte, wusste ich schon mal besser Bescheid!
Heute, gut 14 Monate später, ist Oklahoma meine zweite Heimat geworden. Ich hätte mir keinen besseren Ort vorstellen können, wo ich mein Jahr hätte verbringen sollen! Auch wenn das Wetter in Oklahoma sehr wechselhaft ist! Ein berühmter Oklahomaer sagte einst: “Wenn du das Wetter nicht magst, warte nur 20 Minuten.” Und es stimmt. Einen Tag sind es 20 Grad Celsius, am nächsten Tag schneit es für Stunden, und das am 3. Mai! Und da Oklahoma in der sogenannten Tornado Alley liegt, gab es schon so einige Tage wo man dann Tornadowarnung für den ganzen Tag hatte oder es ordentlich gekracht hat bei Gewittern, wie ich sie noch nie so erlebt habe.
Also das ist das typische Oklahoma Wetter!
Als ich ankam hatte ich schon mal meinen ersten amerikanischen Feiertag, Laborday (Tag der Arbeit). Also ging Schule für mich am 04. September erst so richtig los.
Muskogee High school gehört mit 1,800 Schülern zu den großen Schulen in Oklahoma. Und ja, sie ist groß! Mein Stundenplan für das erste Semester enthielt neben den vorgeschriebenen Fächern wie US History (Amerikanische Geschichte), Englisch und Government (Regierungsunterricht), auch Physik, Jazz Chor, Drama (Schauspielunterricht) und Glee Chor. Im zweiten Semester habe ich dann anstatt Jazz Chor Speech (Reden halten) genommen und anstatt Government habe ich Oklahoma History belegt! Aber es war wirklich schwer meine Klassen auszusuchen, da es über 100 unterschiedliche Klassen gab! Unter anderem auch solche wie Landwirtschaft, Robotics, wo man Robotor baut, und vieles vieles mehr.
Auch wenn mir am ersten Tag meine ganzen Räume gezeigt wurden, habe ich mindestens eine Woche gebraucht um herraus zufinden, wo alle meine Räume gelegen sind! Und es ist schon sehr schwer von einer Klasse zur nächsten zu kommen, wenn man nur 5 Minuten Zeit hat und die Räume am anderen Ende der Schule sind! Doch daran habe ich mich auch schnell gewöhnt und die Schüler und Lehrer haben mir auch immer geholfen meine Räume zu finden! Ansonsten war sehr viel wie in den Filmen immer gezeigt wird, nur dass Muskogee High nicht die für Amerika üblichen Locker (schließfächer) hatte.
Nicht nur mit meiner Stadt und Schule habe ich das Glückslos gezogen, sondern auch mit meiner “Gastfamilie”! Meine Gastfamilie bestand eigentlich nur aus mir, meiner 41-jährigen Gastmutter und einem anderen Austauschschüler aus der Ukraine. Doch aufgrund einiger Probleme musste er im November dann die Gastfamilie wechseln. Aber meine Gastmutter und ich haben echt viel Spaß gehabt in der Zeit, die wir zusammen verbracht haben. Wir haben nicht nur die nähere Umgebung erkundet (Oklahoma hat die zweit größte Bevölkerung an Native Americans nach Kalifornien), sondern haben wir auch einen Trip in die Entertainment Stadt Branson, Missourri gemacht und einen Trip in die wunderschöne Stadt San Antonio in Texas, wo ich dann auch mit Beluga Walen geschwommen bin und Pinguine gestreichelt habe an unserem Tag in SeaWorld!

Mein persönliches Highlight im gesamten Jahr war die Zeit des Musicals von Ende Dezember bis Ende Februar! Ich habe meine Liebe für die Schauspielerei ja schon in dem Theaterspiel “A Christmas Story” (ein amerikanischer Weihnachtsklassiker) entdeckt. Und da war das Musical optimal für mich, da es meine Lieben zum Singen und Schauspielern vereinigte. Es wurde der 1950er Klassiker “Guys and Dolls” aufgeführt, wo ich einen klein krimminellen Glücksspieler spielen durfte! Es war einfach nur eine klasse Zeit und ich hätte nie gedacht, dass Tanzen so viel Spaß machen kann.

Und die Zeit verging immer schneller und es stand das große Event des Jahres vor der Tür: PROM! Schon im Februar habe ich mein Promdate gefragt, ob sie denn mit mir zum Prom gehen möchte und sie sagte ja. Doch es gab viel zu organisieren. Sie musste ein Kleid finden. Ich musste meinen Anzug farblich zu ihrem Kleid anpassen. Die Blumen mussten ausgesucht warden, und und und…
Doch dann stand der große Tag vor der Tür! Nachdem wir in dem örtlichen Park unsere Prombilder gemacht haben, ging es weiter nach Tulsa (der nächst größeren Stadt) um noch mehr Bilder zu machen und dann zusammen Essen zu gehen, bevor es dann wieder zurück nach Muskogee ging um in der, passend zum Motto “Fire and Ice” geschmückten Schulturnhalle, den Prom zu feiern! Auch wenn ich nicht ein großer Tanzfan bin, hatte ich einen richtig guten und tollen Abend!
Doch das nächste große und leider auch letzte Event stand dann auch schon vor der Tür, am 24. Mai. Als Senior (12. Klässler) hatte ich die Möglichkeit an der Graduation (also der Zeugnisausgabe) teilzunehmen! Schon im Vorfeld wurden die grünen Gewänder, die Kappe und Tassel, ein Anhänger, angeliefert. Und es war wie man es immer in den Filmen sieht! Alle Seniors laufen zusammen in das Football Stadium ein und gehen zu ihren Plätzen, der Chor (also auch ich) sang die Nationalhymne der USA, die Top 9 Schüler hielten Reden und dann wurde jeder Schüler aufgerufen, lief über die Bühne, erhielten die Diploma Mappe (das Diploma musste man sich dann später in der Schule abholen) und dann nach dem man eine Menge Hande geschüttelt hatte war es so weit: Alle Seniors bewegten den Anhänger an der Doktorkappe von rechts nach links als Zeichen, dass sie es enddlich geschafft haben. Und dann das lustigste an der ganzen Veranstaltung: 300 Schüler werfen zur selben Zeit ihre Rougher grünen Kappen in die Luft! (Unser Maskottchen der Schule hier war der Rougher, eine Art Bulldog)
Nun ist die Zeit des Abschiednehmens leider auch schon gekommen. Ich hätte nie gedacht, dass das Jahr so schnell vergehen würde.

 


Es war die beste Entscheidung in Meinem Leben mich für das Auslandsjahr zu bewerben und auf diese Art und Weise eine neue, fremde Kultur kennen zu lernen, wie man sie normalerweise als Tourist nicht zu erleben bekommt!

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